Nahrungsmittel-Allergien und -Unverträglichkeiten

Liebe Eltern, teilt uns unbedingt mit, wenn euer Kind eine Nahrungsmittel-Allergie / -Unverträglichkeiten hat - Detailinformationen sind verpflichtend. Auch wenn das Kind nicht zum Mittagessen angemeldet ist, gibt es auch viele andere Gelegenheiten, wo euer Kind Nahrungsmitteln zu sich nehmen kann..

Hier ein paar Fakten zu Nahrungsmittel-Allergien und -Unverträglichkeiten:

Nahrungsmittel-Allergie

Beschreibung

Das Immunsystem des Körpers reagiert schnell (innerhalb weniger Minuten bis ca. 3 Stunden) und ggf. heftig auf eigentlich harmlose Bestandteile in Lebensmitteln. Eine anaphylaktische Reaktion entsteht in der Regel durch das Essen des Lebensmittels. Sie kann bereits durch minimale Mengen hervorgerufen werden.
Im schlimmsten Fall kann sie lebensbedrohlich verlaufen.

Symptome, Beispiele

  • Haut: Quaddeln, Nesselfieber, Juckreiz, Rötung, Schwellung (insbesondere Lippen und Augen)
  • Magen-Darm: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Atemwege: häufiges Niesen, Fließschnupfen, Husten, pfeifende Atmung, Atemnot
  • Herz-Kreislauf-System: Schwindel, Bewusstlosigkeit, anaphylaktischer Schock (lebensbedrohlicher Zusammenbruch
    des Kreislaufs)

Behandlung

Zunächst 100-prozentiger Verzicht des eindeutig nachgewiesenen allergieauslösenden Lebensmittels; Ernährungsberatung notwendig; regelmäßige Überwachung, da sich Allergien bei Kindern häufiger verändern als bei Erwachsenen – insbesondere Allergien gegen Milch und Ei. Bei schweren Reaktionen – besonders bei erhöhtem Anaphylaxierisiko – sind die Verordnung eines Adrenalin-Autoinjektors und die Anleitung im Umgang notwendig.

Nahrungsmittel-Unverträglichkeit

Beschreibung

Der Körper kann einen bestimmten Stoff aus einem Lebensmittel nicht richtig verdauen. Eine Unverträglichkeit ist in der Regel nicht lebensbedrohlich. Die Symptome treten einige Zeit nach dem Verzehr des Lebensmittels auf. Kleine Mengen werden meist vertragen – wie viel ist individuell unterschiedlich.

Symptome, Beispiele

Magen-Darm: Völlegefühl, Krämpfe und Blähungen, wässriger Durchfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit

Behandlung

Die vertragene Menge ist individuell unterschiedlich. Produkte ab einer gewissen Menge meiden. Die Liste liefern die Eltern. Ernährungsberatung sinnvoll. Bei Laktoseintoleranz können laktosefreie Produkte verwendet werden. Bei Fruktosemalabsorption reicht meist eine Reduktion der Fruktosezufuhr.

Zöliakie

Beschreibung

Der Körper reagiert auf das Eiweiß „Gluten“. Es kommt vor in: Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Emmer, Khorasan-Weizen (Kamut) und Grünkern. Die Zöliakie weist sowohl Merkmale einer Allergie, als auch einer Autoimmunerkrankung auf. Minimale Mengen reichen aus, um Abwehrreaktionen auszulösen. Es tritt jedoch keine plötzliche und schwere, sondern eine schleichende Reaktion ein. Diese verläuft nicht akut lebensbedrohlich. Hafer wird vertragen, wenn er sortenrein ist.

Symptome, Beispiele

  • Magen-Darm: chronische Bauchschmerzen, Durchfälle und Blähungen
  • weitere, unspezifische: Untergewicht, Wachstumsstörungen, Verstopfung, Eisenmangelanämie, Appetitlosigkeit, plötzlicher Gewichtsverlust, Gelenkbeschwerden, Müdigkeit, Weinerlichkeit / schlechte Laune, Depressionen, teigige Haut, aber auch Folsäuremangel

Behandlung

100-prozentiger Verzicht auf Gluten, Einsatz glutenfreier Produkte, Ernährungsberatung notwendig

Diagnose

Um eine möglichst genaue Diagnose stellen zu können, werden in der Regel verschiedene Methoden kombiniert. Vorab erfolgt immer eine Anamnese (Erhebung der Krankheitsgeschichte) durch den Kinderarzt.

 

Quelle: BZfE Bundeszentrale für Ernährung

Beispiel einer ärztlichen Bescheinigung für Nahrungsmittel-Allergien... Link (1,6 MB)